WM (Qualifikation und Endrunde) Deutschland 2006 (Stand 13.06.2006)

Spielbericht

Vorrunde - Gruppe G - 1. Spieltag - Dienstag, 13.06.2006 - 18:00 - Stuttgart

Frankreich - Schweiz 0:0

Frankreich: Fabien BARTHEZ (3) - William GALLAS (3), Lilian THURAM (4), Eric ABIDAL (3,5), Willy SAGNOL (4) - Zinedine ZIDANE (2,5), Patrick VIEIRA (5), Frank RIBERY (4,5) (70. Louis SAHA (-)), Claude MAKELELE (3) - Sylvain WILTORD (3,5) (84. Vikash DHORASOO (-)), Thierry HENRY (5); Trainer: Raymond DOMENECH

Kader: Mickael LANDREAU (-), Gregory COUPET (-), Gael GIVET (-), Pascal CHIMBONDA (-), Jean-Alain BOUMSONG (-), Mikael SILVESTRE (-), Florent MALOUDA (-), David TREZEGUET (-), Sidney GOVOU (-)

Schweiz: Pascal ZUBERBÜHLER (3,5) - Philipp DEGEN (4), Patrick MÜLLER (4) (75. Johan DJOUROU (-)), Ludovic MAGNIN (3,5), Philippe SENDEROS (3) - Raphael WICKY (4) (82. Xavier MARGAIRAZ (-)), Johann VOGEL (3), Ricardo CABANAS (4), Tranquillo BARNETTA (3,5) - Marco STRELLER (5) (56. Daniel GYGAX (3)), Alexander FREI (4,5); Trainer: Jakob KUHN

Kader: Fabio COLTORTI (-), Diego BENAGLIO (-), Stephane GRICHTING (-), Christoph SPYCHER (-), Blerim DZEMAILI (-), Valon BEHRAMI (-), Hakan YAKIN (-), Mauro LUSTRINELLI (-), David DEGEN (-)

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Nikolai IVANOV (Russland); Note: 3,5

Zuschauer: 56000 (ausverkauft) Stuttgart

Gelbe Karte: Eric ABIDAL, Zinedine ZIDANE, Willy SAGNOL / Ludovic MAGNIN, Tranquillo BARNETTA, Philipp DEGEN, Ricardo CABANAS, Alexander FREI

Torchancen: 6:2

Eckenverhältnis: 4:1

Spielnote: 4

"Equipe Tricolore" enttäuscht

Wie bereits zweimal in der WM-Qualifikation trennten sich Frankreich und die Schweiz in einem mäßigem Spiel bei hochsommerlichen Temperaturen mit einem Remis. Die nur im ersten Durchgang gut aufgelegte "Equipe Tricolore" scheiterte dabei an ihrer Abschlussschwäche. Nach Wiederanpfiff nahm das Tempo immer mehr ab, die kompakt auftretende Schweiz war mit dem Remis zufrieden, während die Franzosen im zweiten Abschnitt fast jegliche Offensivqualitäten vermissen ließen. Bei der Anfangsformation von Frankreichs Coach Raymond Domenech offenbarten sich zwei kleine Überraschungen: Im Mittelfeld lief Ribery (Olympique Marseille) auf, und im Angriff erhielt Wiltord den Vorzug vor dem formschwachen Trezeguet (Juventus Turin) und auch vor dessen erwarteten Vertreter Saha (Manchester United). Mit Bayern Münchens Sagnol stand auch ein Bundesliga-Profi auf dem Feld.Deutschlands höchste Spielklasse war beim Gegner dagegen viermal vertreten: P. Degen (Dortmund), Magnin (Stuttgart), Barnetta (Leverkusen) und Wicky (Hamburg) wurden vom Schweizer Trainer Köbi Kuhn in die Startelf nominiert. Zudem durften auch Cabanas und Streller von Absteiger Köln von Beginn an ran. Beide Teams kannten sich aus den Gruppenspielen zur WM-Qualifikation, die beide mit einem Unentschieden endeten, gut. Gegenseitiger Respekt war also vorhanden, und die hochsommerlichen Temperaturen taten ihr Übriges, dass beide Teams in der Anfangsphase eher verhalten agierten. Den Vorwärtsgang schaltete zuerst die "Equipe Tricolore" ein, doch auf die erste echte Chance mussten die Fans im ausverkauften FIFA WM-Stadion in Stuttgart bis zur 14. Minute warten, als Vieira einen Volleyaufsetzer über die Latte schoss.Die auf Konter setzenden Schweizer prüften dann in Person von Barnetta Frankreichs Keeper Barthez mit einem Fernschuss (18.). Frankreich mühte sich, die Eidgenossen standen meist sicher in der Deckung. Die Konter der Kuhn-Elf freilich verpufften schon im Ansatz, aber nach einem Standard hatte die "Nati" die Riesenchance zur Führung: Barnetta hob einen Freistoß aus dem linken Halbfeld in den Strafraum, der an Freund und Feind vorbei segelte und an den rechten Pfosten prallte. Der Ball sprang so unglücklich ab, dass der fünf Meter vor dem Tor nachsetzende Frei das Leder nicht unter Kontrolle bekam (25.). "Les Bleus" waren kurzzeitig außer Tritt, legten aber dann schnell wieder zu und hatten durch Ribery eine gute Gelegenheit, doch der Startelf-Debütant schoss aus 14 Metern knapp über den Querbalken (31.). Und sechs Minuten später war erneut Ribery einer der Protagonisten, die an der besten Chance des Weltmeisters von 1998 beteiligt waren: Auf der rechten Seite enteilte Ribery Magnin und drang in den Strafraum ein. Der Marseiller entschied sich statt zu schießen für einen Querpass, der allerdings in den Rücken von Henry etwas misslang. Aus der Drehung kam der Arsenal-Angreifer zwar zum Schuss, traf aber nur die Hand des in kurzer Entfernung positierten Müller - Schiedsrichter Ivanov aus Russland unterstellte dem Abwehrspieler keine Absicht. Bis zum Wechsel hatte die Domenech-Elf klare Vorteile, war aber vor allem im Abschluss nicht konzentriert genug. Gleiches Bild dann für kurze Zeit auch nach Wiederanpfiff: Frankreich blieb offensiv, Vieira traf in günstiger Position aus 16 Metern den Ball nicht richtig (49.).Ob die weiterhin hohen Celsiusgrade Schuld daran waren, dass das Tempo der Partie zwischenzeitlich vollkommen abhanden kam? Jedenfalls sahen die Zuschauer lange Zeit nur absoluten Leerlauf. Erst der eingewechselte Gygax sorgte wieder für einen Aufreger, als er aus fünf Metern mit einem allerdings schwachen Kopfball an Barthez scheiterte (65.).Die Offensivaktionen der nachlassenden Franzosen blieben in der Folge Stückwerk, lediglich Henry hatte nach einem Freistoß von Zidane eine Halbchance (73.) Die Eidgenossen konnten sich auch in der Schlussphase meist auf ihre starke Defensive verlassen und waren mit dem Unentschieden zufrieden. "Les Bleus" hatten ihr Pulver bis auf eine Szene kurz vor dem Schlusspfiff bereits im ersten Durchgang verschossen: Bei Dhorasoos Schrägschuss Zentimeter neben den Pfosten allerdings hatte die Kuhn-Elf großes Glück.

Spieler des Spiels: Zidane, Zinedine

Erst der Herrscher auf dem Feld. Initiator der wenigen sehenswerten Szenen. Später baute auch "Zizou" ab.