WM (Qualifikation und Endrunde) Deutschland 2006 (Stand 05.07.2006)

Spielbericht

WM-Finalrunde - Halbfinale - Mittwoch, 05.07.2006 - 21:00 - München

Portugal - Frankreich 0:1 (0:1)


Portugal: RICARDO (3) - MIGUEL (3,5) (62. Paulo FERREIRA (-)), Fernando MEIRA (3,5), Ricardo CARVALHO (4,5), Nuno VALENTE (4) - Luis FIGO (3,5), COSTINHA (3) (75. Helder POSTIGA (-)), DECO (4), MANICHE (3), Cristiano RONALDO (3,5) - PAULETA (4) (68. SIMAO SABROSA (-)); Trainer: Luis Felipe SCOLARI

Kader: Paulo SANTOS (-), QUIM (-), Ricardo COSTA (-), CANEIRA (-), Hugo VIANA (-), TIAGO (-), Boa MORTE (-), Nuno GOMES (-)

Frankreich: Fabien BARTHEZ (4) - Willy SAGNOL (3), Lilian THURAM (3), William GALLAS (3), Eric ABIDAL (4) - Claude MAKELELE (3), Patrick VIEIRA (2,5) - Frank RIBERY (3,5) (72. Sidney GOVOU (-)), Zinedine ZIDANE (2), Florent MALOUDA (3,5) (69. Sylvain WILTORD (-)) - Thierry HENRY (3) (85. Louis SAHA (-)); Trainer: Raymond DOMENECH

Kader: Mickael LANDREAU (-), Gregory COUPET (-), Gael GIVET (-), Pascal CHIMBONDA (-), Jean-Alain BOUMSONG (-), Mikael SILVESTRE (-), Alou DIARRA (-), Vikash DHORASOO (-), David TREZEGUET (-)

Tore: 0:1 Zinedine ZIDANE (Foulelfmeter, 33. / Thierry HENRY)

Schiedsrichter: Jorge LARRIONDA (Uruguay); Note: 2

Zuschauer: 66000 (ausverkauft) München

Gelbe Karte: Ricardo CARVALHO (2., gesperrt) / Louis SAHA (2., gesperrt)

Torchancen: 5:4

Eckenverhältnis: 8:3

Spielnote: 3

Italien trifft auf Frankreich

Der Gegner Italiens im Finale der WM 2006 in Deutschland heißt Frankreich. Gegen Portugal gelang der "Equipe Tricolore" im zweiten Halbfinalspiel ein 1:0-Erfolg. Ein verwandelter Elfmeter von Zidane im ersten Durchgang reichte aus, die Franzosen brachten den knappen Vorsprung mit viel Routine über die Zeit. Portugal trifft nun im "kleinen Finale" in Stuttgart auf Gastgeber Deutschland.

Zidane & Co jubeln über den Finaleinzug.

© dpa Portugals Trainer Luiz Felipe Scolari konnte auf die im Viertelfinale gegen England gesperrten Deco und Costinha wieder zurückgreifen. Dafür mussten Tiago und der ohnehin Gelb-gesperrte Petit aus der Startelf genommen werden. Auf der anderen Seite sah Frankreichs Coach Raymond Domenech keinen Anlass, die gegen Brasilien im Viertelfinale mit 1:0 siegreiche Elf zu verändern.

Die erste Chance des Spiels hatten die Franzosen in Gestalt von Malouda, der schon in der Anfangsminute von Miguel nicht zu stoppen war, seinen Schuss aber knapp am rechten Torpfosten vorbei setzte.

Die Zuschauer im ausverkauften FIFA-WM-Stadion von München sahen zunächst eine temporeiche Begegnung zweier Mannschaften, die schon früh ihre Chance suchten. In der 4. Minute hatten auch die Portugiesen ihren ersten Torschuss durch den von Cristiano Ronaldo bedienten Deco. Barthez machte sich lang, konnte den Ball aber nicht festhalten. Doch Pauleta war zu weit vom Ball entfernt, um aus der Situation Kapital schlagen zu können.

Das Tor von Barthez war bereits fünf Minuten später wieder unter Beschuss: Diesmal versuchte es Maniche aus zweiter Reihe. Der französische Keeper lenkte den Ball mit den Fingerspitzen über die Latte.

Die Portugiesen blieben nun am Drücker, waren überwiegend im Ballbesitz und hatten auch die besseren Chancen: Figo zog in der 16. Minute aus 24 Metern ab, doch Barthez hielt sicher.

Die Franzosen reagierten, indem sie die Defensivarbeit intensivierten und das Tempo aus dem Spiel nahmen. Nach rund 25 Minuten war der Anfangswirbel, den beide Teams verursacht hatten, deutlich abgeklungen. Die Scolari-Elf biss sich nun an den Abwehrreihen der "Equipe Tricolore" die Zähne aus. Umgekehrt kam Frankreich durch Henry in der 28. Minute zu einer guten Chance: Der Stürmer war auf der linken Seite nicht zu stoppen, sein Schuss nach innen war jedoch für Ricardo leichte Beute.

In der 33. Minute musste sich Portugals Keeper dann jedoch geschlagen geben: Ricardo Carvalho fiel im Strafraum nach Zweikampf mit Henry, der Franzose wurde von ihm am Bein getroffen und ebenfalls zu Fall gebracht. Schiedsrichter Larrionda entschied auf Strafstoß und Zidane verwandelte sicher.

Die Iberer legten nun einen Zahn zu, doch mehr als ein von Thuram noch abgeblockter Torschuss von Cristiano Ronaldo, der sich gegen Sagnol und Vieira durchsetzen konnte, sprang nicht mehr heraus. Mit einer knappen Führung der Domenech-Elf ging es in die Pause.

Der Elfmeter von Zidane: Ricardo ahnte die Ecke, war aber machtlos.

© dpa

Die erste Chance nach dem Seitenwechsel hatten die Franzosen: Henry setzte sich in der 48. Minute gegen Meira durch, sein Torschuss aus kurzer Distanz ging unter Torhüter Ricardo durch, trudelte jedoch knapp am rechten Torpfosten vorbei.

Frankreich drängte auf die Entscheidung, während Portugal erst in der 54. Minute wieder einen guten Torschuss abgeben konnte: Pauleta versuchte es mit einem Schuss aus der Drehung und aus 12 Metern Entfernung, doch sein Schuss traf nur das Außennetz.

Das Spiel verflachte nun etwas, weil die Franzosen sich immer weiter auf die Defensive verlegten und auf Konter lauterten. Die Portugiesen fanden kaum ein Mittel, den Abwehrriegel zu knacken. Auch die Einwechselung von Simao für die linke Angriffsseite (68.) brachte nicht den entscheidenden Aufschwung, so dass Scolari es mit Helder Postiga als zusätzlicher Offensivkraft versuchte (75.).

Fast hätte er damit sogar - unter kräftiger Mitwirkung des französischen Keepers - sogar Erfolg gehabt: Einen Freistoß von Cristiano Ronaldo konnte Barthez nicht festhalten, vielmehr sprang der Ball aus seinen Armen wieder in die Luft. Doch der frei vor dem Tor lauernde Figo köpfte den Abpraller über das Gehäuse (78.).

Danach ging jedoch für die Scolari-Elf nicht mehr viel. In der Nachspielzeit versuchte es Meira von der Strafraumgrenze, traf das Leder jedoch nicht und schoss in die Wolken. Mit viel Routine brachten die Franzosen das Ergebnis über die Zeit und erwarten nun im WM-Finale in Berlin Deutschland-Bezwinger Italien.

Schiedsrichter: Larrionda (Uruguay), Note 2 - lag beim Elfmeter richtig und kam lange ohne Verwarnungen aus, fiel nicht auf die Schwalben der Portugiesen herein.

Spieler des Spiels: Zidane, Zinedine

Spielte auf technisch hohem Niveau mit hoher Laufleistung, immer anspielbar, aber auch mit Defensivarbeit. Schoss das Tor des Tages.